Marte Meo

Marte Meo stellt eine zeitlich begrenzte Unterstützung für Eltern dar. Sie dient zum Aufbau und zur Stärkung einer guten Eltern-Kind-Beziehung sowie zur Förderung und Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz. Dies gelingt, indem Eltern in ihrer Erziehungskompetenz und in ihrem Selbstwertgefühl so gestärkt werden, dass sie (wieder) eigene konstruktive Lösungswege entwickeln und  ihren Kindern zum Modell für einen gelungenen Umgang miteinander werden.
Sie kann vom Jugendamt als eigenständige Hilfeform nach § 31 SGB VIII in Verbindung mit § 27 SGB VIII gewährt werden. Die Regeionalgruppe Heidelberg/Rhein-Neckar setzt Marte Meo oft unterstützend bei SPFH-Familien ein.

Hauptbestandteil bei Marte Meo ist die Basiskommunikation, abgeleitet aus der natürlichen Mutter-Kind- Kommunikation der ersten Beziehung. Sie gilt als Muster für gelungene Kommunikation und bezieht sich auf alle Lebenszusammenhänge.

Einzelne Elemente von Marte Meo sind:

  • Aufmerksamkeit füreinander haben (Zuwendung und Blickkontakt)
  • Einander mit Zustimmung folgen (Empfang bestätigen durch Nicken oder bejahen)
  • Sich auf eine angenehme Art und Weise unterhalten (fortlaufender Austausch)
  • Gleichmäßige Verteilung der Aufmerksamkeit zwischen den Familienmitgliedern (jeder kommt an die Reihe)
  • Empfangen, lenken und leiten der Kommunikation
  • Loben, anerkennen
  • Kooperativ miteinander umgehen (geben und nehmen können)
  • Abwechselnd die Initiative ergreifen in Bezug auf Vorschläge machen, Pläne schmieden, nach Lösungen suchen.
  • Die Kommunikationsregeln wurden abgeleitet und entwickelt aus den Ergebnissen der Entwicklungspsychologie und der Kleinkindforschung, der
  • Verhaltensforschung sowie der Kommunikationstheorie.

Themen beim Marte Meo
Auf der Ebene der Wahrnehmung der Kinder

  • Die Kinder neu und genauer wahrnehmen.
  • Ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten (wieder) erkennen.
  • Initiativen der Kinder sehen und die Reaktionen darauf reflektieren.
  • Entwicklung eines realitätsgerechten Bildes der Kinder.

Auf der Ebene des eigenen Erziehungsverhaltens:

  • Die eigenen Erziehungskompetenzen erkennen und erweitern.
  • Adäquate Interventionen und Handlungsmuster für den Alltag entwickeln.
  • Die Wirkweise gewisser positiver Handlungen erkennen und im Alltag bewusst einsetzen.
  • Erarbeitung einer klaren, kompetenten Erziehung.
  • Problematische Situationen enthalten in ihrem Kern die Möglichkeit, bei der nächsten ähnlich gelagerten Situation anders zu reagieren.

Auf der Ebene der Kommunikation:

  • Empfangen der verbalen und non-verbalen Signale der Kinder.
  • Lenken und Leiten der Kinder durch gute Basiskommunikation.
  • Verbesserung der innerfamiliären Kommunikation, evtl. auch zwischen den Eltern.

Ansprechpartnerin

Mardaleishvili, Lela

Bildungswissenschaftlerin (Bachelor of Arts)
Mobil: 0163 8088 286